H5P – Mit der MedienLB erfolgreich auf Digitalkurs

Seit 2019 sind die digital interaktiven Module fester Bestandteil im Portfolio von MedienLB. Das Spektrum der Aufgaben ist vielseitig. Ihr methodisch-didaktischer Einsatz bietet unterschiedliche Möglichkeiten zur Wissensvermittlung, -vertiefung und unmittelbare Lernstandkontrolle.

Im Interview äußern sich Frau Dr. Anita Stangl und Michael Stangl, wie die interaktiven Module das Lernen unterstützen und welche Vorteile die Nutzung der lizenzfreien Software H5P mit sich bringt.

 

Redaktion: Liest man das Angebot der MedienLB, fallen einem die interaktiven Arbeitshefte und Lerneinheiten sofort ins Auge. Worum handelt es sich dabei?

Dr. Anita Stangl: Bevor ich auf die interaktiven Module an sich eingehe, eine Bemerkung vorweg. Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, wie wir selbstgesteuertes, integratives und binnendifferenziertes Lernen unterstützen und gleichzeitig die Prinzipien der Didaktik in Bezug auf Lernerfolg, effizientem Lernen, der Behaltensleistung und dem Lerntransfer gewährleisten können.

Unsere interaktiven Module bieten hierfür eine gute Basis. Sie sind eine Zusammenstellung von digital interaktiv gestalteten Aufgaben unterschiedlichen Typus, die von den Schüler:innen direkt an jedem Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone ohne zusätzliche Software oder Vorkenntnisse gelöst werden können. Die Besonderheit der Aufgabenstellung liegt darin, dass die Schüler:innen und Lehrer:innen eine unmittelbare Rückmeldung zu den gelösten Aufgaben bekommen und die Lernleistung auf diese Weise eindrücklich erhöht, vertieft und kontrolliert werden kann.

Redaktion: Sie sprechen von unterschiedlichen Aufgabentypen. Können Sie Beispiele nennen?

Dr. Anita Stangl: Wir gestalten die Aufgaben mit der lizenzfreien Software H5P. Diese Software ist auf die Erstellung von methodisch-didaktischem Unterrichtsmaterial ausgelegt und bietet eine zahlreiche Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Einer der am häufigsten genutzten Typen ist der Lückentext. Hierbei können die Lücken entweder über bereits vorgefertigte Lösungswörter oder aber über die Tastatureingabe gefüllt werden. Ebenso gern genutzt wird die Auswahl von Mehrfach-, Wahr- oder Falsch-Antworten, oder auch Zuordnungsaufgaben. Es gibt jedoch auch Aufgabentypen, die sehr fächerspezifisch eingesetzt werden, wie beispielsweise dynamische Weltkarten, das Anfertigen eines Zeitstrahls im Geschichtsunterricht, oder ein „Finde die Bildpaare“ beispielsweise im Chemieunterricht, indem auf der einen Karte eine Formel steht und auf der anderen der dazu gehörige Stoff.

Michael Stangl: Ich möchte dies noch ergänzen. Erwiesenermaßen gibt es unterschiedliche Lerntypen. H5P erlaubt zusätzlich zu den bereits erwähnten Aufgabentypen, auch das Einbinden von Tonaufzeichnungen, Videos und Verlinkungen zu weiterführenden Informationen. Selbst für den VR-Bereich ist es möglich, Aufgaben mit H5P zu erstellen. Mit diesen Möglichkeiten, in Kombination mit Informationstexten und Bildern, lassen sich Sachverhalte vielfältig darstellen und die verschiedenen Lerntypen ansprechen.

Redaktion: Warum sollten sich Ihrer Meinung nach, die Schulen dazu entschließen, mit Ihren interaktiven Modulen zu arbeiten?

Dr. Anita Stangl: Da gibt es mehrere Gründe. Bereits genannt wurde die Ansprache der unterschiedlichen Lerntypen aufgrund der textlichen, visuellen und akustischen Aufbereitung des Lernstoffs. Ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt, ist die direkte Rückmeldung zu den bearbeiteten Aufgaben. Die unmittelbare Anzeige gibt sowohl den Schüler:innen als auch den Lehrkräften rechtzeitig Hinweis auf Wissenslücken. Aufgrund der Möglichkeit, dass die richtigen Antworten ebenfalls aufgerufen werden können, können die Schüler:innen sich richtige Lösungsansätze und Lösungen einprägen.

Michael Stangl: Fragt man die Schüler:innen, wie ihnen diese Art der Aufgabenstellung gefällt, so ist die Antwort stets positiv. Betont wird, dass die unterschiedlichen Aufgabentypen motivieren. Damit diese Motivation hoch bleibt, ist unser Redaktionsteam im Vorfeld darauf bedacht, wie die Aufgaben gestellt und formuliert sein müssen, dass zum einen der Inhalt transportiert und zum anderen gleichzeitig die Abwechslung erhalten bleibt.

Redaktion: So weit zur Digitalität. Wie definieren Sie den Begriff der Interaktivität?

Michael Stangl: Wir reduzieren den Begriff der Interaktivität nicht ausschließlich auf die einsame und stille Arbeit am Bildschirm, sondern wir betten ihn in den Gesamtkontext. Die Interaktivität ermöglicht Unterrichtsformate wie Still-, Partner oder Gruppenarbeit und erleichtert der Lehrkraft sowohl die Unterrichtsvorbereitung als auch die Durchführung des Unterrichts. Auch sind nicht alle Aufgaben darauf angelegt, dass sie unmittelbar beantwortet werden müssen. Ebenso lassen sich Aufgaben so formulieren, dass sie eine Diskussion in Gang setzen, oder auch zum Waldspaziergang auffordern, auf dem dann die Lösung gefunden wird. Der Begriff der Interaktivität beinhaltet folglich sowohl das digitale Arbeiten, schließt jedoch das persönliche Miteinander ein.

Dr. Anita Stangl: Die interaktiven Module eignen sich somit des Weiteren auch hervorragend zum Einsatz in Vertretungsstunden. Darüber hinaus verknüpft die Darstellung der Aufgaben über ein Endgerät die Inklusionsmöglichkeiten in Form der stufenlosen Skalierbarkeit der Anzeige oder der Vorlesefunktion und die Integrationspotenziale. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang die Herkunftssprache der Lernenden.

Redaktion: Vielen Dank für den Einblick in den praktischen Einsatz der interaktiven Module. Noch eine Frage zur Wahl der Software. Warum haben Sie sich für H5P entschieden?

Dr. Anita Stangl: Wie eingangs erwähnt, ist H5P auf die Erstellung von methodisch-didaktischem Unterrichtsmaterial konzipiert. Des Weiteren ist es eine lizenzfreie Software, die jede Schule, oder Privatperson, kostenfrei nutzen kann …

Michael Stangl: … und sie funktioniert webbasiert, sodass keine Installationen nötig sind und die Nutzung somit endgeräte – und betriebssystemunabhängig funktioniert. Dadurch lassen sich die Aufgaben auch orts- und zeitunabhängig bearbeiten …

Dr. Anita Stangl: … hinzu kommt, das hat die Praxis bereits mehrfach bestätigt, ist die Software in ihrer Anwendung sehr intuitiv und lässt sich in unterschiedliche Lernmanagementsysteme der Schulen einbinden. Dies ermöglicht eine direkte Anwendung der Aufgaben im Unterricht, dem Hybridunterricht und dem selbstständigen Arbeiten zuhause.

Estland hat es im übrigen vorgemacht: Die positive Haltung, unter anderem gegenüber dem Einsatz digitaler Unterrichtsmedien, ist einer der Bausteine des Erfolgs bezüglich des guten Abschneidens Estlands bei der aktuellen PISA-Studie. Wir verfügen über dasselbe Handwerkszeug – lassen Sie es uns gemeinsam nutzen.

Michael Stangl: Wir haben für Sie einige Aufgaben zur Ansicht und als Inspiration zusammengestellt. Probieren Sie sie aus, schauen Sie durch unser Angebot und sprechen Sie uns an.
Wir freuen uns auf Sie.